Grühlingseiche 2
Plastik aus Holz im Stahlrahmen
Stadort Friedrichsthal OT Bildstock, Ortsmitte
Projektzeit Juli 2009 - November 2010


In der Verwandlung steckt die Veränderung mit dem Hinweis auf die Möglichkeit der Erkenntnis. Natürliche Veränderungen geschehen tagtäglich, meist jedoch in solch großen Kreisläufen eingebettet, dass wir sie kaum bemerken. Sonne und mit ihr Licht und schatten, Hitze, Kälte, Regen und Schnee erscheinen uns als ewige, nicht beeinflussbare Kräfte. Wir leben auf eine seltsam entfernte Art und Weise in ihnen.

Mit dem Ende eines Baumlebens beginnt die Kulturgeschichte des Holzes. Lebensunterstützende Eigenschaften begleiten uns weiterhin. Daher ist Gebautes aus Holz Geruch, Sprache, Klang - eben Lebenswerk. Indem wir es formen, formt es uns. Das Weiche und Harte, Vielfarbige und Gleichmäßige, besonders das Dauerhafte dieses Materials verlangt mehr als nur Wissen. in der Empathie der Hand liegt die Sorge um das Werk – das Handwerk. Wie keine andere Materie hat sich Holz tief in unser sozio-kulturelles Leben eingefügt, ist Gegenwart, Vision und Erinnerung geworden.
Es gilt, zu lesen, in den Jahresringen, in den Spuren der Arbeit, in den Verfärbungen, zu tasten, in den Verletzungen, in einem Rahmen, für 361jährige Dienste am Menschen.


Mein Anliegen ist es, mit der Plastik Grühlingseiche 2 eine Scheibe des Baumes zu sichern und in einer künstlerischen Form den Bürgern der Stadt auf Dauer zu erhalten.
Diese Arbeit beinhaltet auch einen wissenschaftlichen Teil: Im Labor für Dendroarchäologie der Philosophischen Fakultät der Universität Köln konnte nach aufwändiger Untersuchung das Alter des Baumes mit 361 Jahre festgestellt werden. Historische Daten zu Bildstock bzw. Friedrichsthal wurden in der Plastik in Beziehung zu den Jahresringen der Baumscheibe eingearbeitet.
Die Plastik wurde am 30.11.2010 gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Friedrichsthal Rolf Schultheis im Rahmen eines kleinen Festaktes der Öffentlichkeit übergeben.





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