Die Parabel von Eddington
oder
Descartes` Irrtum


Installation mit Buchenhölzern, Stahlstangen, Pflanzenteilen, Garn, 250 x 250 x 100 cm

Hommage an Prof. Dr. Hans-Peter Dürr
* 7.10.1929 + 18.5.2014



...In seinem 1939 erschienenen Buch ‚The Philosophy of Physical Sciences’ vergleicht Eddington den Naturwissenschaftler mit einem Ichthyologen, der das Leben im Meer erforschen will. Dieser wirft dazu sein Netz aus, zieht es an Land und prüft seinen Fang nach der gewohnten Art eines Wissenschaftlers. Nach vielen Fischzügen und gewissenhaften Überprüfungen gelangt er zur Entdeckung eines Grundgesetzes der Ichthyologie: ‚Alle Fische sind größer als fünf Zentimeter’. Er bezeichnet die Aussage als Grundgesetz, da sie sich ohne Ausnahme bei jedem Fang bestätigt hatte. Dem kritischen Einwand eines Neugierigen, eines Metaphysikers, der die grundsätzliche Bedeutung dieses Grundgesetzes mit dem Hinweis auf die 5-cm-Maschenweite des Netzes bestreitet, begegnet der Ichthyologe unbeeindruckt mit dem Hinweis: ‚Was ich mit meinem Netz nicht fangen kann, liegt prinzipiell außerhalb fischkundlichen Wissens, es bezieht sich auf kein Objekt der Art, wie es in der Ichthyologie als Objekt definiert ist. Für mich gilt: Was ich nicht fangen kann, ist kein Fisch...

Auszug aus:
'Elemente des Lebens. Naturwissenschaftliche Zugänge - Philosophische Positionen.'
H.-P. Dürr, F.-A. Popp, W. Schommers
Verlag Die Graue Edition, 2000
Kunst 2010 | 1 | 2
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